Unsere Geschichte

Die Marktgemeinde Hirschbach liegt zentral im oberen Waldviertel, direkt an der Franz-Josefs-Bahn, im Zentrum eines Dreiecks aus den Bezirksstädten Gmünd, Waidhofen an der Thaya und Zwettl. Sie besteht aus den beiden Katastralgemeinden Hirschbach und Stölzles sowie dem Ortsteil Rottenbach.

Hirschbach ist mit einer Größe von 7,89 qkm die flächenmäßig kleinste Gemeinde des Bezirkes Gmünd. In der Gemeinde leben derzeit rund 588 Personen im Hauptwohnsitz (Stand Jänner 2024)  - damit sind wir zahlenmäßig aber nicht das "Schlusslicht" sondern bewegen uns im Durchschnitt der Einwohnerzahlen der kleineren Gemeinden des Bezirkes. Zusätzlich zu den Hauptwohnsitzen haben etwa 165 Personen einen Zweitwohnsitz in Hirschbach.

Bemerkenswert ist, dass die Einwohnerzahl unserer Gemeinde entgegen dem leider sehr klaren Trend im oberen Waldviertel in den letzten zwei Jahrzehnten stetig gewachsen ist.
Neben einer vorausschauenden Gemeindepolitik tragen die zentrale Lage der Gemeinde, die günstige Verkehrsanbindung, die sehr gute Gemeindeinfrastruktur sowie nicht zuletzt das breite Angebot an gesellschaftlichen und kulturellen Aktivitäten zu dieser erfreulichen Entwicklung bei.

Statistische Daten zur Marktgemeinde Hirschbach können über die Homepage des Landes NOE abgerufen werden.

Infrastruktur

Die Geschichte zu unserer Marktgemeinde Hirschbach
Der Name Hirschbach wurde erstmals im Jahr 1280 in einer Urkunde erwähnt, welche im Stift Zwettl aufbewahrt ist. Zu dieser Zeit bestand in Hirschbach bereits eine Burg, etwa an der Stelle der heutigen Pfarrkirche.
Im Laufe der folgenden Jahrhunderte entwickelte sich Hirschbach unter wechselnden Besitzern zu einer ansehnlichen Herrschaft. Die größte Ausdehnung wurde im Jahr 1590 mit der Ortsobrigkeit über 10 Ortschaften erreicht.
Unter der Herrschaft des Grafen Siegmund Ladislaus von Herberstein wurde Hirschbach am 24. November 1666 durch Kaiser Leopold I. das Marktrecht verliehen.

Die alte Ansicht des Schlosses Hirschbach.
Schlossansicht

Ein weiterer Graf Herberstein, nämlich Reichsgraf Franz Siegmund, war 1741 Gründer der Pfarre Hirschbach. Im barocken Pfarrhof ließ er eine Volksschule einrichten, welche bis heute in Hirschbach geführt wird.

Nach dem kinderlosen Tod des Grafen Herberstein wurde die Herrschaft Hirschbach im Jahr 1760 an die Herrschaft Kirchberg am Walde verkauft. Das Schloss wurde auf Kleinhäuser aufgeteilt.

Die Haltestelle der Franz-Josefs-Bahn um 1900.Haltestelle Bahnhof


Im Jahr 1859 erreichte die Bevölkerung von Hirschbach einen Höchststand von 840 Bewohnern. Neben der Landwirtschaft lebten die Hirschbacher u.a. von der Hausweberei und von Kleingewerbe. Unter anderem wurde 1898 die Genossenschaft der Waldviertler Hausweber mit Sitz in Hirschbach gegründet.

Mit der Eröffnung der bis heute in Betrieb befindlichen Haltestelle wurde Hirschbach im Jahr 1898 an die Franz-Josefs-Bahn angebunden.

Aus der jüngeren Geschichte unserer Gemeinde sind zwei Ereignisse hervorzuheben, die das politische und gesellschaftliche Leben der Gemeinde über Jahrzehnte geprägt haben und noch bis heute unverkennbar nachwirken:

Vereinssaal Hirschbach


Einerseits die Inbetriebnahme des Vereinssaales nach dreijähriger, von unzähligen freiwillig erbrachten Arbeitsstunden, geprägter Bauzeit im Jahr 1975. Es wurde damit eine Heimstätte für die Vereine geschaffen und der Grundstein für das bis heute einzigartige kulturelle und gesellschaftliche Leben in Hirschbach gelegt. (Bild v. Jänner 2024)


Andererseits die Wiedererlangung der Eigenständigkeit als selbständige Gemeinde am 01. Jänner 1985, nachdem Hirschbach im Jahr 1972 zwangsweise mit der Marktgemeinde Kirchberg am Walde zusammengelegt wurde. Diese bei der Hirschbacher Bevölkerung unpopuläre Maßnahme wurde aktiv, zielstrebig und letztendlich erfolgreich durch eine Bürgerinitiative bekämpft. Dieser Erfolg hat die Gemeinde und ihre Bewohner nachhaltig geprägt und zur Entwicklung eines bis in die heutige Zeit präsenten Selbstverständnisses beigetragen.

Einige der weiteren Meilensteine in der jüngeren Geschichte der Marktgemeinde Hirschbach waren die Eröffnung der Sportanlage im Jahr 1993, die Fertigstellung des Gemeindezentrums mit Bauhof und neuem Feuerwehrhaus im Jahr 1998, der Zubau des Musikheimes und der Kleinkunstbühne zum Vereinssaal im Jahr 2007 sowie die Eröffnung der Freizeitanlage samt Badeteich und die Inbetriebnahme des revitalisierten Gemeindehauses im Jahr 2009. Mehr zu diesen Ereignissen können Sie unter dem Mega-Menüpunkt Vereine & Gewerbe erfahren.

Zur Geschichte unserer Volksschule
Bei der Gründung der Pfarre im Jahre 1741 wurde im neugebauten Pfarrhof eine einklassige Pfarrschule errichtet. Die Bereitstellung der Lehrer stand dem Pfarrer mit Wissen der Herrschaft zu. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass fast alle Schulleiter bis 1923 aus den ehemaligen Kornländern Mähren oder Schlesien stammten. Die habsburgische Herrschaft über Schlesien endete in der Zeitspanne von 1742 bis 1744 . 

1811 wurde an Stelle des Gemeindekotters (= kommunales Gefängnis) eine neue Schule mit einem Lehrerzimmer und einer Lehrerwohnung gebaut. Das Jahr 1845 brachte ein wichtiges Ereignis mit sich, das die Gemeindebürger mit Stolz erfüllte: Die zuständigen Behörden erklärten die Schule in Hirschbach zur „Musterschule“. Diese Maßnahme zeigte ihre Wirkung, und in der Folge wuchsen die Schülerzahlen von Jahr zu Jahr. Eine Erweiterung war dringend notwendig. So wurde in den Jahren 1877 und 1878 an Stelle zweier abgebrannter Hauser im ehemaligen Schlosshof eine dreiklassige Schule mit Leiterwohnung errichtet. Dies geschah unter Bürgermeister Johann Breitenseher und Oberlehrer Franz Lustig. Alle Oberlehrer haben durchwegs lange Zeit hier gewirkt. So Franz Lustig von 1873 bis 1897. Karl Lilge von 1906 bis 1923, Viktor Stoll von 1923 bis 1938. Ebenso die Direktoren Josef Breitenseher von 1938 bis 1956, Leopold Schäfer von 1956 bis 1978, Hildegard Edinger von 1978 bis 1983, Wolfgang Stoifl von 1983 bis 2018, Karina Hobecker von 2018 bis dato.

Das Gebäude war in den letzten Jahren baufällig geworden. Durch das Gutachten eines Sachverständigen konnte die Renovierung bzw. Revitalisierung der ganzen Schule nicht länger hinausgezögert werden. Im Frühjahr 2006 wurden die Pläne für das ganze Projekt präsentiert und in den Ferien umgesetzt, sodass zu Schulbeginn der Unterricht wieder aufgenommen werden konnte. Die im Gemeinderat beschlossenen Gesamtkosten konnten eingehalten werden. Die Renovierung wurde vom Land Niederösterreich und dem Bundeskanzleramt unterstützt. Wir freuen uns, dass die Schule nun wieder in neuem Glanz erstrahlt und dass alle geplanten Arbeiten zeitgerecht fertig gestellt werden konnten. 

Volksschule Hirschbach


Die Volksschule Hirschbach befindet sich auf historischem Boden. Früher befand sich in diesem Teil der Ortschaft ein Schloss. Die Anlage wurde zu dieser Zeit zu den schönsten Schlössern des Nordwaldes gezählt. 


Interessant ist ein Baudetail am Torbogen der Schule, der noch im Original vom ehemaligen Schloss erhalten geblieben ist. Man kann bei genauerer Betrachtung noch die Löcher erkennen, die zur Bedienung der ehemaligen Zugbrücke dienten. Der Ort atmet gleichsam eine jahrhundertealte Geschichte aus und bietet Lehrern und Schülern eine ganz besondere inspirierende Umgebung. 

Um den Kindern eine Vorstellung von der Größe und vom Erscheinungsbild der vormals an diesem Ort befindlichen Gebäude und Wehranlagen zu vermitteln, haben wir diese, wie sie um 1672 ausgesehen haben könnten, in der Eingangshalle der Schule an die Wand gemalt. Vorlage für das Bild war ein Kupferstich von Matthaeus Vischer. Das Bild wurde in einfacher Technik mit einem Pinsel und schwarzer Farbe auf den weißen Hintergrund gemalt.